Naturabenteuer in der Nordeifel: Besondere Naturerlebnis­angebote machen Naturparke als Ausflugsziel aktuell und interessant: zum Beispiel Trekkingplätze.

Der Morgen ist frisch. Aber der klare Himmel, die reine Luft und die aufgehende Sonne haben uns aus dem Zelt gelockt. Wir ziehen die Schlafsäcke noch ein bisschen enger um uns und danken dem Outdoor-Gott dafür, dass wir den kleinen Gaskocher mit im Gepäck haben. Warm eingekuschelt mit einer heißen Tasse Tee in der Hand sitzen wir auf dem Holzpla­teau, auf dem wir die Nacht verbracht haben, und genießen die Morgensonne –  ganz alleine mitten in der wilden Natur des Naturparks Nordeifel.

Hier geht es zur Website des Naturparks Nordeifel

Seit Sommer 2019 gibt es diesen Trekkingplatz in der Schneifel. Ganz einfach, ohne Schnickschnack und Luxus: ein aus stabilen Holzbohlen gefertigtes Holzplateau, ein Tisch, eine Komposttoilette. Was man sonst noch braucht –  von Zelt über Schlafsack bis Verpflegung – muss man selbst mitbringen. Dafür können Naturliebhaber hier, ganz legal, ihren Schlafsack mitten in der Natur ausrollen. Wildes Campen ist in Deutschland eigentlich nicht erlaubt. Das macht es für alle, die gerne draußen schlafen, schwer, schöne und einsame Plätze in der Natur zu finden, an denen man einfach einmal eine Nacht unterm Sternenhimmel verbringen kann – ein besonderes Abenteuer, das einen vom Alltag direkt in den Ausnahmezustand katapultiert, ohne weite Anreise und auch mal an einem ganz normalen Wochentag.

Naturerlebnis zu Fuß
Wer nicht nur das Übernachtungserlebnis mitnehmen, sondern auch den Naturpark Nordeifel in seiner ganzen Vielfalt entdecken möchte, sollte ein paar Tage dranhängen und die Region zu Fuß oder per Rad erkunden. Die Schneifel, ein Höhenzug ganz im Westen der Eifel, ist zwar im Winter sehr schneereich. Ihren Namen verdankt sie aber eher der Tatsache, dass sie als massiver Bergrücken die Region wie eine Schneise teilt. Hier verläuft der Premiumwanderweg Schneifel-Pfad von Kronenburg nach Gerolstein. Über drei Tagesetappen erschließt er die abwechslungsreiche Natur nahe der belgischen Grenze. Infotafeln entlang des Wegs erzählen Geschichten von der wechselvollen Vergangenheit der Grenzregion.

Ganz in der Nähe liegt das Hohe Venn, eines der letzten Hochmoore Europas. Eine Wanderung über die Holzstege durch die mystisch anmutende Landschaft, häufig umweht von Nebelschwaden, gehört zu einem besonderen Erlebnis. Viele geschützte Tier- und Pflanzenarten, wie das Birkhuhn oder der fleischfressende Sonnentau, haben hier noch ein Refugium. Zum Schutz der besonderen Flora und Fauna ist der Zugang jedoch reglementiert und in drei Zonen unterteilt. Bestimmte Zonen sind nur in Begleitung von anerkannten Natur-Guides zugänglich.

Beste Aussichten für Radreisende
Auch für Radfahrerinnen und Radfahrer hat die Grenzregion ein besonderes Highlight: Die „Vennbahn“ zwischen Aachen und Troisvierges im Norden Luxemburgs zählt mit ihren 125 km zu den längsten Bahntrassen-Radwegen Europas. Der internationale Radweg wechselt mehr als ein Dutzend Mal zwischen Deutschland, Belgien und Luxemburg hin und her. Von der geschichtsträchtigen Kaiserstadt Aachen geht es über das idyllische Städtchen Monschau und die Burg Reuland bis ins luxemburgische Troisvierges. Vom Rad aus hat man besten Blick über die einmalige Moorlandschaft. Und es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, wenn man mit dem Rad über einen der hohen Bahnviadukte rollt und den weiten Blick über die Landschaft genießt oder in – selbstverständlich bestens ausgeleuchtete – ehemalige Bahntunnel eintaucht.

Der Tee ist ausgetrunken, die Sonne hat den Tau auf  dem Zelt getrocknet. Eine unvergessliche Nacht geht zu Ende. Wir packen die Rucksäcke und machen uns auf zur nächsten Etappe auf dem Schneifel-Pfad. Schlafen unterm Sternenhimmel, die Bewegung zu Fuß, das  Durchatmen in der Natur – wer hätte gedacht, dass man sich quasi über Nacht so gut erholen kann.

Lage: Der Naturpark Nordeifel erstreckt sich über die beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zwischen Aachen und Schönecken, der belgischen Grenze und Bad Münstereifel. Gemeinsam mit dem angrenzenden belgischen Naturpark bildet er den internationalen Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn – Eifel. Und mitten drin liegt der Nationalpark Eifel – der einzige Nationalpark in Nordrhein-Westfalen.

Fläche: 2.700 km²

Charakteristik: Unterschiedliche Landschaftsräume auf engster Fläche sind das Merkmal des Naturparks: das größte noch existierende Hochmoor Europas im Hohen Venn, die Flüsse und Auen im hügeligen Vennvorland, die tief eingeschnittene Seenlandschaft der Rureifel, die blumenreiche Artenvielfalt in der Kalkeifel, die weiten ruhigen Waldgebiete der Hocheifel, die Ausläufer der Vulkaneifel mit Mineralquellen und Maaren und das lieblich anmutende Ourtal.

Mit der Bahn zum Beispiel bis Heimbach, Mechernich, Kall, Nettersheim, Dahlem oder Aachen und Gerolstein. Von dort mit dem Bus in den Naturpark. Mit dem Auto über die A1 (z. B. Ausfahrt Nettersheim), A60 (z. B. Ausfahrt Prüm) oder A44 (Ausfahrt Lichtenbusch)

Naturpark Nordeifel e.V., Teilgebiet RLP
Tiergartenstraße 70, 54595 Prüm
Tel. +49 (0) 6551 985 755
www.naturpark-eifel.de