Modellprojekt: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Naturparken Rheinland-Pfalz
Auftakttreffen der naturparkübergreifenden Arbeitsgruppe
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist mehr als nur ein Schlagwort - sie ist zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Gesellschaft. In den rheinland-pfälzischen Naturparken Nordeifel, Rhein-Westerwald, Saar-Hunsrück, Soonwald Nahe, Südeifel und Vulkaneifel wird BNE als Schlüssel für nachhaltiges Handeln verstärkt in den Fokus gerückt. Mit dem Modellprojekt "BNE in den Naturparken", welches durch die Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz aus Mitteln der Glücksspirale gefördert wird, wird BNE in den rheinland-pfälzischen Naturparken in ihren Inhalten, ihrer Qualität und Struktur weiter auf- und ausgebaut. So wurden durch die Stiftung neue Projektstellen geschaffen, welche seit Anfang 2024 alle personell besetzt sind. Das Modellprojekt ist zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren angelegt.
Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz betont die Wichtigkeit von BNE in der Naturparkarbeit: "Bildung für nachhaltige Entwicklung spielt eine Schlüsselrolle dabei, aktuelle Umweltprobleme zu erkennen und anzugehen. Durch das Modellprojekt wird die vorhandene BNE-Arbeit in den rheinland-pfälzischen Naturparken in ihrer Qualität ausgebaut und in ihrer Sichtbarkeit erhöht. Wir als Stiftung freuen uns, diesen Prozess begleiten zu können."
Anne Derks, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Naturparke, hebt die Bedeutung der Förderung hervor: "Wir sind sehr dankbar über die finanzielle und inhaltliche Unterstützung seitens der Stiftung Natur und Umwelt. Somit können wir gemeinschaftlich unsere Bildungsarbeit professionalisieren und landesweit sichtbar machen."
Unter BNE versteht man den ganzheitlichen Bildungsansatz, der darauf abzielt, Menschen aller Altersgruppen die Kenntnisse, Fähigkeiten, Werte und Einstellungen zu vermitteln, die es ihnen ermöglicht, aktiv zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Dabei werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt. BNE zielt darauf ab, die Lernenden zu befähigen, nachhaltiges Denken und Handeln zu praktizieren, globale Herausforderungen zu verstehen und kritisch zu reflektieren sowie Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln.
Im Laufe der Projektlaufzeit werden sowohl gemeinsame als auch regionalspezifische Bildungsmodule zum Thema "Natürlicher Klimaschutz" entwickelt, erprobt, evaluiert und eventuell angepasst. Diese BNE-Angebote richten sich sowohl an die verschiedenen Bildungsstufen von den Naturpark-KiTas über die Naturpark-Schulen bis zu Angeboten der Familien- und Erwachsenenbildung. Die Bildungsmodule werden nach erfolgreicher Erprobung dauerhaft in die Bildungsarbeit etabliert. Alle der genannten Naturparke sollen zudem offiziell BNE zertifiziert und ein Leitbild entwickeln, was die Bedeutung der gemeinsamen BNE-Arbeit in den jeweiligen Naturparken nochmals unterstreicht. Damit wird die regionale und landesweite Wahrnehmung von BNE in Naturparken gestärkt.
Bei einem Arbeitstreffen im Februar wurden die ersten Weichen für die landesweite BNE-Arbeit gestellt. Die Arbeitsgruppe betont, dass der regelmäßige Austausch untereinander von großer Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes sei.
Modellpojekt "BNE in den Naturparken Rheinland-Pfalz": Fortschritte und Ausblick
Arbeitsgruppe zufrieden mit dem Projektfortschritt

Rheinland-Pfalz, Mai 2025 – Ein Jahr nach dem Auftakt des Modellprojekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Naturparken“ ziehen die beteiligten rheinland-pfälzischen Naturparke eine positive Zwischenbilanz. Das durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz aus Mitteln der Glücksspirale geförderte Projekt hat wichtige Meilensteine erreicht: Die Entwicklung von Bildungsmodulen schreitet voran, die BNE-Zertifizierung der Naturparke ist auf einem guten Weg, und die Projektlaufzeit wurde bis Ende 2026 verlängert.
Fortschritte in der Bildungsarbeit
Seit Projektbeginn wurden inhaltliche Konzepte für BNE-Bildungsmodule erarbeitet, die im April und Mai 2025 in Kitas und Schulen erprobt werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Thema „Natürlicher Klimaschutz“.
Für Kitas wurde ein innovatives Brettspiel entwickelt, das Kindern die Auswirkungen des Klimawandels auf Böden spielerisch vermittelt. Die Geschichte rund um den Regenwurm Rudi, der auf Spurensuche geht, bildet den Einstieg in das Modul. Das Spiel wird derzeit grafisch gestaltet und soll in den Kitas erprobt sowie in einer Weiterbildung für pädagogisches Personal eingeführt werden. Geplant ist eine erste Auflage von 30–35 Spielen, sodass jedes besuchte Naturpark-Kita-Team ein Exemplar für die langfristige Nutzung erhält.
Auch für Naturpark-Schulen wurde ein Modul entwickelt, das an die Geschichte des Regenwurms Rudi anknüpft. Hierbei untersuchen Kinder ihren Schulhof hinsichtlich ökologischer Kriterien und überlegen, wie sie ihn nachhaltiger gestalten können. Erste Tests an der Grundschule Ralingen wurden erfolgreich abgeschlossen. Ab April beginnt die Fortbildungsphase für Lehrkräfte und Naturparkreferenten.
BNE-Zertifizierung des Landes Rheinland-Pfalz für die Naturparke auf gutem Weg
Alle beteiligten Naturparke haben die erforderlichen Unterlagen zur offiziellen BNE-Zertifizierung des Landes eingereicht und erwarten noch in diesem Jahr Ergebnisse. Zudem wurde 2024 ein gemeinsames Leitbild entwickelt, das die übergreifenden Ziele der BNE-Arbeit in den Naturparken definiert.
Kooperation und Perspektiven
Der regelmäßige Austausch zwischen den Naturparken trägt maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei. In den vergangenen Monaten fanden sechs Arbeitsgruppentreffen statt, bei denen die Mitglieder der Arbeitsgruppe ihre Erfahrungen teilten und die Weiterentwicklung der Module vorantrieben. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde in den einzelnen Naturparken intensiviert, unter anderem durch Berichte auf den jeweiligen Webseiten.
Aufgrund der positiven Entwicklung wurde das Modellprojekt bereits um eine zweite Phase bis Ende 2026 verlängert. Damit bleibt ausreichend Zeit, die entwickelten Bildungsangebote zu verstetigen, weitere Multiplikatoren zu schulen und BNE in den Naturparken langfristig zu verankern.
Marco Rohr, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Naturparke, betont die Bedeutung der Fortschritte: „Die Entwicklungen des letzten Jahres zeigen, wie wertvoll diese Zusammenarbeit für die BNE-Arbeit in Rheinland-Pfalz ist. Mit der Verlängerung des Projekts können wir die Bildungsangebote weiter ausbauen und die nachhaltige Wirkung unserer Arbeit sichern.“